Rückschau BNE-Konferenz

Am 7. April 2016 besuchten ca. 100 Teilnehmer*innen die Konferenz "Berlin lernt Nachhaltigkeit und Klimaschutz", zu der Berlin 21 gemeinsam mit EPIZ - Zentrum für Globales Lernen und dem Unabhängigen Institut für Umweltfragen (UfU) eingeladen hatte. Die Konferenz beschäftigte sich mit der thematischen Vielfalt, der Rahmenplaneinbindung und der inhaltlichen und organisatorischen Weiterentwicklung von Bildung für Nachhaltigkeit (BNE) in Berlin. Als Grundlagen der BNE-Entwicklung in unserer Stadt führten die ReferentInnen zunächst in verschiedene Entwicklungen auf unterschiedlichen politischen Ebenen ein:

  • In die UN-Nachhaltigkeitsziele – oder auch SDGs –  und das zugehörige BNE-Weltaktionsprogramm, das auch in Deutschland umgesetzt wird. (Riccarda Retsch, Rat für Nachhaltige Entwicklung)
  • In die Landesstrategie aus Nordrhein-Westfalen „Bildung für nachhaltige Entwicklung - Zukunft lernen NRW“, die weiter gediehen ist als entsprechende Prozesse in Berlin. Vielleicht können wir hiervon lernen. (Esra Herzog, Umweltministerium NRW)
  • In das Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm BEK und den politischen Prozess, um es Wirklichkeit werden zu lassen. (Dr. Fritz Reusswig, PIK)
  • In die – insbesondere überfachliche und dennoch verpflichtende – Einbindung von BNE in die neuen Rahmenlehrpläne von Berlin und Brandenburg. (Nadine Düppe, LISUM)

Die folgenden Workshops stellten dann ausgewählte Methoden für verschiedene Zielgruppen und Themen der BNE vor.

  • UfU-Mitarbeiterin Heike Müller behandelte unter der Überschrift „Energie und Klimaschutz von Anfang an“ diese Inhalte als BNE-Thema in der Kita.
  • Nicola Humpert vom EPIZ stellte für die Sekundarstufe I vor, wie man "Klimagerechtigkeit fachübergreifend unterrichten" kann.
  • BNE für die Sek II wurde beispielhaft am Thema der Biodiversität und Klimaanpassung abgedeckt, wozu Pia Paust-Lassen von Berlin 21 gemeinsam mit Ulrich Nowikow (Grüne Liga Berlin) und Reinhard Schubert (ehem. SenStadtUm) u.a. die entsprechenden Angebote auf der Internationalen Gartenschau in Marzahn vorstellte.
  • Nele Cölsch von FairBindung griff die Dimension „Ökonomie“ im Nachhaltigkeitsraum auf und stellte unter dem Titel "Anders wirtschaften? Alternativen und Perspektiven" Methoden zur Behandlung alternativer Wirtschaftsweisen dar.
  • Franziska Schulz von Berlin 21 referierte eine Kurzstudie zu Umweltbildungsangeboten von Berliner Unternehmen der Daseinsvorsorge. Diskutiert wurde dann die Frage, wie diese Angebote kombiniert, weiterentwickelt und in die BNE-Ansätze der Schulen integriert werden können.

Neben vielfältigen Einzelergebnissen der Workshops wurde insgesamt deutlich, dass Berlin bei den diskutierten Prozessen „BNE und globale Bildung als Pflichtthema“, „Umsetzung des BNE-Aktionsprogramm“ und „Klimaschutzbildung (auch) im Rahmen des BEK“ bisher nur die ersten Schritte gemacht hat. Das BEK muss sogar erst noch beschlossen werden. Aber auch die bereits geltenden neuen Rahmenpläne sind noch nicht in den Schulen angekommen. Bisher gibt es nur Ideen dazu, wie fächerübergreifende Inhalte in den Schulen verpflichtend eingeführt werden können.

Die Konferenz ist Teil einer Veranstaltungsreihe zum Thema "Bildung für nachhaltige Entwicklung", die Berlin 21 gemeinsam mit EPIZ und UfU durchführt.

Dokumentation der Veranstaltung